Zusammen mit der Zivilgesellschaft werden in einem partizipativen Verfahren Massnahmen formuliert und erarbeitet, die auf die Verringerung des Ressourcenvebrauchs (Suffizienz) abzielen.

Während Effizienz ("aus weniger mehr machen") und Konsistenz (umweltverträgliche Technologien, Kreislaufwirtschaft) in der Umweltpolitik und der Öffentlichkeit breit akzeptiert sind, fristet die Suffizienz ein Schattendasein. Allerdings zeigt sich immer stärker, dass Effizienzsteigerungen und technologischer Fortschritt zwar notwendig sind, alleine aber nicht ausreichen, um den Ressourcenverbrauch nachhaltig zu senken. Da Suffizienzmassnahmen jedoch eine Anpassung bis hin zum Verzicht von bisherigem Konsumverhalten und oftmals auch eine Anpassung der bisherigen individuellen Lebensführung und -qualität beinhalten, fehlt weitgehend die politische Unterstützung und Bereitschaft dazu. Hingegen lässt sich sowohl auf individueller Ebene bei Personen mit einer hohen Affinität zur Thematik als auch bei einzelnen gesellschaftlichen Gruppen mit besonders hoher Betroffenheit durch Umwelt- und Ressourcenprobleme bereits heute eine wachsende Akzeptanz von Suffizienzmassnahmen beobachten. Somit liegt die Vermutung nahe, dass die institutionalisierte Politik der gesellschaftlichen Entwicklung in diesem Bereich hinterherhinkt.

Wie weit die Bereitschaft der breiten Bevölkerung ist, zugunsten der Umwelt bestimmte Konsummuster anzupassen, ist jedoch weitgehend unklar. Um die Suffizienz als umweltpolitischen Strategieansatz zu fördern, ist es von zentraler Bedeutung zu wissen, wie gross die Akzeptanz der Bevölkerung für einzelne individuelle und kollektive Suffizienzmassnahmen ist. Um dieses Wissen zu erarbeiten, schlagen wir einen dreistufigen Ansatz vor:

1) Anhand des aktuellen Forschungsstands und einer Reihe von Experteninterviews sollen diejenigen Bereiche identifiziert, in denen Suffizienzmassnahmen die grössten Effekte versprechen.

2) Anschliessend soll basierend auf der Anwendung neuerer partizipativer Ansätze (analog zu "Citizen's Assemblies" oder sogenannen "Mini Publics") und unter breitem Einbezug von zentralen politischen und wirtschaftlichen Akteuren als auch aus der Zivilgesellschaft eine Liste von konkreten Suffizienzmassnahmen erarbeitet werden. Dabei sollen diese partizipativen Anlässe sowohl an Face-to-Face-Veranstaltungen als auch über eine Online-Partizipationsplattform durchgeführt werden.

3) In einem letzten Schritt soll die politische Akzeptanz dieser Massnahmen innerhalb der breiten Bevölkerung im Rahmen einer repräsentativen Umfrage getestet werden.